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Bewegungslernprozesse mit KlientInnen gestalten

Die Kompetenz, die eigene Bewegung sensibel und bewusst an die Bewegung eines anderen Menschen anpassen zu können, ist in der alltäglichen Unterstützung von KlientInnen zentral. Sie bildet die Grundlage für eine entwicklungsfördernde Gestaltung der Interaktionen über Berührung und Bewegung. Die Kinästhetik verwendet hierfür den Begriff Interaktions- oder Handlingkompetenz.

Die SpezialistIn für angewandte Kinästhetik orientiert sich während Pflege- und Betreuungshandlungen bzw. in ihren Interaktionen mit KlientInnen an deren Entwicklungspotenzial. Sie sucht gemeinsam mit ihnen nach Bewegungsmöglichkeiten, die ihnen die Kontrolle ihrer Bewegung in der Schwerkraft und dadurch grössere Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit ermöglichen. Sie gestaltet entwicklungsfördernde Lernangebote und passt sie situativ an. Wenn nötig, nutzt sie geeignete Hilfsmittel und gestaltet die Umgebung so, dass die einzelne KlientIn dadurch in der Entwicklung ihrer Bewegungskompetenz unterstützt wird.

Die SpezialistIn für angewandte Kinästhetik leistet einen wichtigen Beitrag zu allen Pflege- und Betreuungsthemen, die mit dem Thema Bewegungskompetenz verbunden sind. Das sind z. B. Dekubitusprophylaxe, Spannungsregulation, Schmerz, Zustände von Verwirrtheit und Desorientierung, Umgang mit dem Thema Sturz oder mit herausfordernden Verhaltensweisen. Sie kristallisiert das individuelle Lernpotenzial in den alltäglichen Unterstützungssituationen heraus und begleitet die KlientInnen und MitarbeiterInnen in den daraus entstehenden Bewegungslernprozessen.